Podiumsdiskussionen

Als Neuerung eröffnen wir jeden Tagungstag mit einer Podiumsdiskussion von 9.00 bis 10.30 Uhr im Veranstaltungszentrum (VZ). Damit laden wir zum lebendigen Austausch über slavistische Themen mit fachlich übergreifender Relevanz in allen Lebensbereichen ein.

Auswirkungen des russländischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf das Selbstverständnis unseres Faches

Aus aktuellem Anlass bieten wir am 23.09.2022 zusätzlich eine Podiumsdiskussion zu unserem professionellen Selbstverständnis an. In den ersten 30 Minuten präsentieren Kolleg:innen, die wir im Vorfeld angefragt haben, kurze Statements zu zentralen Aktionsfeldern unserer Arbeit: Lehre, Forschung, internationale Beziehungen und gesellschaftliche Außendarstellung der Slavistik. Im Anschluss sollen alle Teilnehmenden mit ihren Auffassungen zu Wort kommen können. Wir hoffen, so einen produktiven Austausch zur Relevanz, Verantwortung und Profilbildung und damit letztlich zur weiteren Zukunft der Slavistik zu ermöglichen.

Podiumsgäste und Themen:
– Künftige Lehre: Schamma Schahadat

– Künftige Forschung: Jan Patrick Zeller
– Internationale Kontakte – Lehre: Nikolaj Plotnikov
– Internationale Kontakte – Forschung: Monika Wingender
– Außendarstellung des Faches: Roman Dubasevych / Annette Werberger
Moderation: Tilman Berger

Dieses Podium ist eingebettet in unser ganztätiges Ukraine-Forum, mit dem wir die ukrainistischen Expertisen auf dem Slavistiktag bündeln. Die Podiumsdiskussion wird gefolgt von zwei Panels mit linguistischen und literatur- bzw. kulturwissenschaftlichen Fragestellungen.

Gender – Diversität – Prestige

Auf drei weiteren Podien diskutieren wir (wie ursprünglich geplant) mit Expert:innen über aktuelle Themen rund um Gender, Identität und Heterogenität. Die Aktualität zeigt sich etwa in der Diskussion über eine gendergerechte Sprache, wie in der Umbenennung der Konferenz von Slavistentag in Slavistiktag, in einem öffentlichen Aufbegehren gegen eine zunehmend antiliberale Politik oder in der Frage nach Heterogenität im Klassenzimmer.

Die jüngsten Proteste im östlichen Europa zeugen von einer zunehmenden Politisierung und Publizisierung des LGBTQ+Diskurses. Das literatur-, kultur- und medienwissenschaftliche Podium am 22.09.2022 widmet sich daher in einer interdisziplinären Diskussion mit Forschenden und Aktivist:innen dem Thema „LGBTQ+ als Prüfstein für die Liberalität von Gesellschaften“. 

Podiumsgäste:
– Dan Healey (University of Oxford)

– Dušan Maljković (Belgrade Centre for Queer Studies)
– Izabela Morska (Uniwersytet Gdański)
– Olga Plakhotnik (Universität Greifswald)

In der gleichzeitig stattfindenden didaktischen Podiumsdiskussion am 22.09.2022, die wegen des UkrainePodiums vorgezogen wurde, soll als ein Schwerpunkt die Motivation von Schüler:innen betrachtet werden, eine slavische Sprache zu erlernen: Inwiefern bringen sie eine Bindung an die Sprache durch z.B. ihre Herkunft mit, welche Rolle spielen zudem politische Rahmenbedingungen und das Prestige der jeweiligen Sprache? Hierfür soll ein vergleichender Blick auf die Schulsprachen Russisch, Polnisch, Tschechisch und Sorbisch eingenommen werden. In Hinblick auf die Sicherung unseres slavistischen Nachwuchses erlangt der schulische Kontext eine besondere Relevanz, über deren Gestaltungsmöglichkeiten wir in die gemeinsame Diskussion kommen wollen.

Podiumsgäste:
– Anka Bergmann (Humboldt Universität zu Berlin)

– Grit Mehlhorn (Universität Leipzig)
– Jana Schulz (Sorbisches Institut Bautzen und Institut für Sorabistik/Universität Leipzig)
– Wolfgang Stadler (Univesität Innsbruck)

Das linguistische Podium  am 24.09.2022 widmet sich schließlich der Frage, wieviel Gender in der Sprache abgebildet werden kann und soll und wie sich die Sprache dabei zur Gleichberechtigung der Geschlechter in der Realität verhält. Im Fokus der Diskussion stehen die slavischen Sprachen mit ihren lexikalischen und grammatischen Möglichkeiten und Grenzen sowie den in den einzelnen Ländern ganz unterschiedlich verlaufenden genderlinguistischen Diskursen.

Podiumsgäste:
– Hanka Błaszkowska (Uniwersytet im. Adama Mickiewicza w Poznaniu)
– Ursula Doleschal (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)
– Tobias-Alexander Herrmann (Cologne Center of Language Sciences)

– Saška Štumberger (Universität Ljubljana)

Die Podiumsdiskussionen richten sich explizit an das gesamte Publikum des Slavistiktages. Parallel finden keine fachspezifischen Panels und Vorträge statt. Wir freuen uns auf einen disziplinenübergreifenden Austausch.