Können wir angesichts des schrecklichen Kriegs in der Ukraine einen Slavistiktag planen?

Diese Frage haben wir, das Organisationsteam des Slavistiktags, uns gestellt und schließlich mit „ja“ beantwortet.

Wir denken, dass wir uns gerade in dieser Zeit, in der unser Fach und wir alle persönlich mit erschütternden und elementaren Fragen konfrontiert sind, im Rahmen des Slavistiktags treffen und miteinander reden sollten.

Wir meinen, dass unser Fokusthema „Gender – Diversität – Prestige“ in den Kern der Ursachen der Aggression der Putin-Regierung zielt und die gemeinsame Beschäftigung damit besonders relevant ist.


Die Slavistik leistet einen wichtigen Beitrag zur Wahrnehmung der Ukraine – die zahlreichen Vortragsmeldungen, die sich mit der kulturellen und sprachlichen Situation in der Ukraine beschäftigen, fassen wir zu einem großen Ukraine-Forum zusammen.

Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine. Wir sehen jedoch auch eine Verantwortung unseres Faches darin, den Dialog mit unseren langjährigen Kolleg:innen aus der Russländischen Föderation und Belarus nicht abreißen zu lassen, die, wie wir wissen, ebenfalls unter der Aggression der Putin-Regierung zu leiden haben. Wir haben uns daher entschieden, diese Kolleg:innen nicht auszuladen, sondern die Diskussion über diese Themen mit ihnen gemeinsam zu führen.